Über den Krieg in der Ukraine ist die Rektorenkonferenz der deutschen Kunsthochschulen (RKK) zutiefst entsetzt. Denn der russische Angriff stellt einen eklatanten Bruch des Völkerrechts dar.
Wir sind sehr besorgt um das Leben und Wohlergehen der ukrainischen Menschen, der ukrainischen Künstlerinnen und Künstler, der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und der Studierenden. In den letzten Jahren haben an deutschen Kunsthochschulen zahlreiche ukrainische und russische Studierende sowie Lehrende und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen respektvoll und friedlich miteinander gelernt, gelehrt und geforscht.
Unsere Gedanken sind besonders bei den Künstlerinnen und Künstlern, bei den Gestalterinnen und Gestaltern, die von der imperialistischen Diktatur Moskaus unterdrückt und verfolgt werden.
Vor dem Hintergrund des verabscheuungswürdigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine sehen wir uns gezwungen, unsere Kooperationen mit den russischen Kunsthochschulen kritisch zu überprüfen. Mit einem aggressiven, lügnerischen und menschenverachtenden Regime können und wollen wir nicht zusammenarbeiten! Uns ist bewusst, dass viele Angehörige unserer russischen Partnerinstitutionen den Angriff auf die Ukraine entschieden ablehnen.
Wir finden es bewundernswert, dass auch in Russland mutige Menschen auf die Straße gehen, um, trotz großer Risiken für ihre eigene Unversehrtheit, gegen den Krieg zu demonstrieren. Dieser Mut, dieses Zeichen für den Frieden, verdient an dieser Stelle unseren besonderen Respekt.
Neben der Solidaritätsbekundung gegenüber der gesamten ukrainischen Bevölkerung sehen wir es als unsere Aufgabe als künstlerische Hochschulen, die Leitbilder einer demokratischen Gesellschaft zu verteidigen und gegen populistische, nationalistische und antieuropäische Strömungen zu wirken, denn diese richten sich gegen Wissenschaft und freies Denken.
Dr. Arne Zerbst
Sprecher der RKK